„Mit meiner Freundin? Ach, schon vorbei! Es war wie immer: Nach ein paar Monaten ist spätestens Schluss …“, erzählt mir mein Coachee und schaut betrübt auf die Tischplatte vor sich.

Eigentlich sehnt er sich nach Nähe und vertrauter Zweisamkeit. Aber nach einem netten Anfang verläuft bei ihm jede Beziehung im Sande. Es entwickelt sich einfach nichts Festes.

Was kann er tun?

Gebranntes Kind …

… scheut das Feuer, heißt es. Mit einigen gezielten Fragen kommen wir zum Kern: Als Teen hat er sich mit einem persönlichen Problem mal an seine damalige beste Freundin gewendet. Die hatte ihn allerdings ausgelacht und – schlimmer noch – sein Problem in der Schule herumerzählt. Der Schulbesuch war für ihn danach wochenlang ein Spießrutenlauf und ich konnte noch heute, Jahrzehnte später, die Wut und die Enttäuschung darüber in seinen Augen aufflackern sehen.

Danach hatte er sich keinem weiblichen Wesen jemals mehr wirklich geöffnet.

Selbstbewusstsein herstellen

Wie Sie sich vorstellen können, war es für ihn bereits eine Entlastung, den Zusammenhang zwischen seinem heutigen Beziehungsproblem und dem damaligen Vorfall herzustellen. Die Wurzel des Übels zu kennen, ist immer hilfreich und gibt einem die Möglichkeit, sich selbst besser zu verstehen.

Meinem Coachee war rational durchaus klar, dass nicht alle Frauen gleich sind, und er verstand auch, dass seine damalige Freundin es nicht unbedingt böse gemeint haben musste, sondern vielleicht auch aus einer gewissen Naivität heraus gehandelt hatte. Das alles konnte er als Erwachsener sehen. Bei seinem Problem half ihm das jedoch wenig.

Vertrauen kommt von trauen

Unterbewusst neigen wir Menschen nämlich dazu, Erfahrungen zu generalisieren. Haben Sie eine schlechte Erfahrung gemacht, werden Sie in ähnlichen Situationen künftig vorsichtiger sein – soweit so sinnvoll. Sind diese Erfahrungen jedoch sehr stark emotional oder verletzend, entwickeln Sie eine Scheu oder gar Furcht davor, jemals wieder in eine ähnliche Situation zu geraten. Sie beginnen, Vermeidungsstrategien zu entwickeln – z.B. kann Ihr Vertrauen nicht missbraucht werden, wenn Sie sicherheitshalber gar nicht erst vertrauen. Nur leider können Sie ohne Vertrauen auch niemals Vertrautheit erfahren und darum keine festen Beziehungen aufbauen.

Aber die ursprüngliche, schlechte Erfahrung können Sie ja nicht einfach auslöschen. Was also bleibt Ihnen?

Ihnen bleibt, sich etwas zu trauen: Machen Sie mit viel Mut Schritt für Schritt neue Erfahrungen, die die alten überschreiben! Starken Erinnerungen können Sie nur starke Emotionen gegenüberstellen. Stellen Sie sich Ihrem Schmerz und lassen Sie sich nicht wieder zurückwerfen!

Und Erfolg kommt von folgen

Auch wenn es schwerfällt: Trauen Sie sich und vertrauen Sie sich an. Erst mal mit einer kleinen Sache. Beobachten Sie ganz bewusst, wie Ihr Gegenüber reagiert: offen, als guter Zuhörer, als Ratgeber oder vielleicht mit einer eigenen Geschichte antwortend?

Und wenn Sie eine positive Erfahrung machen dürfen, seien Sie dankbar dafür. Danken Sie demjenigen, der Sie angehört hat. Und danken Sie dem Leben ganz bewusst für die positive Erfahrung.

So machen Sie sich stark!
Sie werden sehen: Alles wird gut.

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