Die Olympischen Spiele gehen morgen in die letzte Runde und #Rio2016 bot ohne Ende, was ich als die wirklichen olympischen Momente empfinde: Einerseits die Menschen, die in Tränen aufgelöst auf dem Podest stehen. Und andererseits genauso die Sportler, die strahlen – selbst wenn es nicht für eine Medaille gereicht hat –, einfach weil sie ihre Bestleistung abgerufen haben. Das Spannende dabei ist: Bei Olympia gehen ausnahmslos alle vollkommen ans Limit!

Taugt diese Philosophie auch für den Alltag?

Zwischen Gefahr und Bewunderung

Gefragt habe ich mich das immer wieder, als ich den Turnern zugeschaut habe. Was da am Reck stattfindet oder beim Springen über so einen Bock, finde ich super beeindruckend! Und ich dachte immer, ich sei im Schulsport gut gewesen … Aber wie sehr die Turner körperlich und auch von der geistigen Herausforderung her ans Limit gehen, ist doch nochmal eine ganz andere Nummer. Denken Sie nur an die zwei Turnerinnen, die den sogenannten „Sprung des Todes“ wagten oder an Andreas Toba, der mit Kreuzbandriss am Pferd startete. Das ging ans Herz, Wahnsinn!

Gleichzeitig bin ich da immer ein bisschen hin- und hergerissen zwischen Bewunderung und der offensichtlichen Gefahr. Und so geht es mir auch im Alltag, wo ich den Eindruck habe, dass die Menschen immer mehr und öfter ans Limit gehen.

Stimmt es also: The Sky is the Limit? Nichts kann Sie bremsen, bevor Sie an die Wolken stoßen?

Entspannte Entwicklung im besten Tempo

Nun, im Leistungssport vielleicht schon. Bei Olympia spüren Sie, dass die Weltspitze sehr eng zusammenrückt. Da entsteht natürlich auch Druck und es bleibt fast nichts anderes übrig, als ans Limit gehen, wenn die Sportler tatsächlich unter den Weltbesten Gold holen wollen.

Aber außerhalb des Profisports? Da dürfen Sie es meiner Meinung nach ruhig ein bisschen entspannter angehen. Sich hier an den Weltbesten zu orientieren, wäre ein denkbar schlechter Vergleich. Denn jeder Mensch hat seinen eigenen Entwicklungs-Speed. Einer ist schneller, einer setzt langsamer einen Fuß vor den anderen. Und das ist im Privatleben völlig in Ordnung so.

Mutig finde ich es hier, wenn Menschen entspannt und bewusst immer mal wieder an ihr Limit gehen, um mehr aus sich herauszuholen, Das ist eine Entwicklung für mich, ein Streben nach Perfektion. Und dann ist es wie im Sport gut, einen Trainer zu haben, der Ihnen sagt: Wo sind Ihre Potenziale, woran können Sie noch arbeiten?

Der starke Wille macht’s

Anstatt eines dauernden Kampfes am Limit empfehle ich Ihnen für Ihren Alltag also eher einen inneren Willen, eine gute Leistung abzugeben. Denn das wirklich Wichtige ist doch, dass Sie für sich selber weiterkommen. Dieser Gedanke ist mittlerweile wohl sogar schon ein bisschen bei Olympia angekommen, wo die Hahner-Zwillinge lieber gemeinsam und glücklich ins Ziel einliefen, als auf eine neue Bestzeit zu pochen.

Und wenn Sie sich doch unbedingt etwas von den Leistungssportlern abschauen möchten, dann bitte auf jeden Fall das: ihre starke mentale Grundhaltung und ihre Willensstruktur. Denn Ihr Wille ist es letztlich, der Ihr Limit bestimmt.

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