Kinderhasser und Friedensfeind Nummer eins

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Ich war kürzlich auf einer Party. Abends. Ich muss das dazusagen, weil Sie mich sonst vielleicht missverstehen. Es war kein Kindergeburtstag. Sondern die 50er-Feier eines Freundes. Als ich also um sieben kam, war sein Wohnzimmer schon gut gefüllt, man unterhielt sich, das tolle „Abbey-Road“-Album von den Beatles lief im Hintergrund. Ich holte mir ein Getränk und stieß mit dem Jubilar an, dann entdeckte ich einen gemeinsamen Bekannten von uns und vertiefte mich mit ihm in eine angeregte Fußballdebatte. Bis mir auffiel, dass es im Raum deutlich ruhiger geworden war …

Die Klimaveränderung

Weil ich nicht auf Anhieb verstand, weshalb, drehte ich mich um – und sah ein Elternpaar. Die Frau hatte einen Säugling in einem Tragetuch vor der Brust und schaukelte leicht ihren Oberkörper.

Das Baby schlief, zumindest schrie es nicht. Um es nicht zu wecken, hatten offenbar alle Umstehenden ihre Gesprächslautstärke zurückgenommen. Jemand hatte die Beatles abgestellt. Alle wirkten etwas steifer als vorher. Da öffnete mein Gesprächspartner eine Flasche Sekt und der Korken knallte mittellaut aus dem Flaschenhals. Er erntete einen bösen, verächtlichen Blick des Kindsvaters.

Diese versammelte Gesellschaft hatte sich also dem Diktat: „sei friedlich = sei kinderlieb“ unterworfen. Es ist ja Konsens, dass wir Eltern unterstützen, wo es nur geht. Der Meinung bin ich absolut. Aber ein Säugling hat auf einer Erwachsenenparty nichts verloren – Sekt schon!

Die Angst vor der Abstempelung

Nur traute sich das keiner zu sagen. Stattdessen sind alle einem möglichen Streit ausgewichen. Aus Angst, als Kinderhasser und Friedensfeind dazustehen.

Viele merken gar nicht mehr, wie sehr sie sich solch einem Friedensdiktat bereits unterworfen haben. Weil sie damit aufgewachsen sind und es nicht anders kennen. Ich spreche lieber klar und deutlich meine Meinung aus – egal in welcher Situation.

Wie auch Sie das können, verrate ich Ihnen in meinem neuen Buch „Wer Frieden will, muss streiten können! Eine Aufforderung zur Political Directness“. 

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