Die Fünf-Sekunden-Regel für Ihren Vortragserfolg

Auftreten und Wirkung
Fünf-Sekunden-Regel, Stefan Reutter, Vortrag, Rede, Präsentation, Freude

Ich bin sicher, Sie kennen das: Sie haben eine Präsentation oder eine Rede zu halten. Sie sind gut vorbereitet. Vielleicht sind Sie bis kurz vor dem Termin auch noch ganz entspannt, weil Sie vor der Kamera oder mit einem Sparringspartner Ihre Worte geübt haben. Das hat super funktioniert, also warum sollte es jetzt nicht auch funktionieren? 

Alles gut. 

Oder  nicht?

So ein Mist

Wenige Minuten bevor es losgeht, schießen Ihnen ganz fiese Gedanken durch den Kopf: Was, wenn Sie jetzt gleich da vorne einen Blackout haben und kein Wort mehr herausbringen? Oder wenn Sie anfangen zu stottern? Oder die Folien verwechseln? Oder das Redemanuskript durcheinander kommt? Was denken Ihre Zuhörer dann?

Das wäre richtig übel, wenn das ausgerechnet heute schiefgeht. Vielleicht hat sich der Vorstand angekündigt. Oder Freunde von Ihnen sitzen im Publikum und Sie wollen sich vor denen auf keinen Fall blamieren. 

Ihre Hände werden feucht, Ihr Herz klopft, Ihr Atem geht schneller. ‚Reiß dich zusammen‘, denken Sie. ‚Du beißt jetzt die Zähne zusammen und ziehst das durch.‘

Doch das ist der größte Fehler, den Sie machen können. Dann fehlt Ihnen auf der Bühne nämlich etwas ganz Entscheidendes.

Hecking hat recht

Wenn Sie das Interview mit Dieter Hecking, dem Trainer von Mönchengladbach, vor dem Spiel gegen Bayern München gehört haben, dann können Sie sich schon denken, was ich meine. Der hat sinngemäß gesagt: „Angst? Nein. Das ist doch eines der geilsten Spiele, Freunde. Toller Gegner, volles Stadion. Für solche Spiele stehst du morgens auf.“

Freude ist der Schlüssel zum Erfolg.

Ich kenne das selbst aus meiner aktiven Zeit: Wenn ich mich auf ein Spiel freute, lief es gut. Wenn ich mir vorher Gedanken gemacht hatte, was heute alles nicht klappen könnte und ich mir absolute Horrorszenarien vorgestellt hatte, lief es schlecht. Und noch heute kann ich Ihnen nach fünf Minuten Spielbeginn sagen, welcher von den Spielern mit Angst und ohne Freude auf den Platz gekommen ist und deshalb schlecht spielt. Bzw. mit zu vielen Negativgedanken antritt.

Das ist im Fußball wie im übrigen Leben: Höchstleistung können Sie nur liefern, wenn Sie Freude empfinden und Freude denken bei dem, was Sie tun.

Wenn Sie sich aber bis kurz vor Ihrem Vortrag mit Gedanken beschäftigen, die Sie in Stress statt in Freude versetzen, haben Sie schon verloren. Denn das sind die entscheidenden Augenblicke …

Die Fünf-Sekunden-Regel

Die letzten fünf Sekunden, bevor Sie loslegen, bestimmen über Erfolg oder Misserfolg Ihrer Rede. Mit dem, was Sie in diesen wenigen Momenten denken und fühlen, steht und fällt Ihr Auftreten. Konzentrieren Sie sich auf das, was schiefgehen kann, wird es schiefgehen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Vorfreude, wird alles gut. Die sehr gute Vorbereitung ist unerlässlich, aber es kommt auf die letzten fünf Sekunden kurz vor Ihrem Auftritt an.

Die wirklich gute Nachricht ist: Sie haben es in der Hand, was Sie denken. Haben Sie schlechte Gedanken, dann switchen Sie um. Das geht!

Nutzen Sie ruhig Tricks, damit Sie den Switch hinkriegen. Sie kennen ja vielleicht meinen Freudentaler. Einige meiner Kunden haben ihn tatsächlich immer in der Hosentasche. Und wenn sie gute Gedanken brauchen, dann reiben sie den Taler einfach zwischen ihren Fingern und denken Sie Freude.

Ich für mich habe einen Dreisatz entwickelt, der mich vor Vortragssituationen zuverlässig in gute Stimmung versetzt. Diesen Dreisatz verrate ich Ihnen auch gerne.

Der Dreisatz der Freude

Ich sage mir in den letzten entscheidenden Sekunden folgende drei Sätze leise vor:

1. „Ich freue mich, dass ich hier bin …“

In meinem Kopf setze ich schmunzelnd hinzu: „So lerne ich neue Menschen kennen und sonst würde ich zudem auch kein Geld verdienen.“ Diese Humorkomponente bringt noch mehr Freude hinein.

2. „Ich freue mich, dass Sie alle  hier sind  …“

Damit meine ich mein Publikum und setze innerlich hinzu: „Sonst müsste ich vor einem leeren Saal sprechen.“

3. „Ich bin mir meiner Inhalte sicher!“

Und ergänze für mich: „Ich habe mich richtig gut vorbereitet. Alles passt.“

Ich würde mich freuen, wenn Sie diesen Dreisatz für sich ausprobieren. Schreiben Sie mir, ob er Ihnen geholfen hat. Oder ob Sie sogar noch etwas Besseres gefunden haben. 

Hauptsache, Sie haben ganz viel Freude dabei!

1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Ines Timmermanns
    18. März 2019 16:12

    Prima Idee mit den Freudentaler und dem Dreisatz.
    Ich sage mir in solchen Momenten immer nur: “ Du kannst das. Du hast schon Reden/Vorträge gehalten und die waren gut. Also kannst du das auch heute“.

    Antworten

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