INSPIRATION GANZ FÜR DICH

Achtsamkeit, Allgemein, Eigenverantwortung, Lebenskunst, Respekt, Selbstwert
Inspiration statt Motivation_ Stefan Reutter

Loch 14. Er schlug ab. Guter Schlag. Wir schauten beide dem Golfball, der sich in die Höhe schraubte, nach. Dann setzte ich das Gespräch fort, das sich um ihn und sein Unternehmen drehte. 

„So richtig motiviert, was deine Arbeit betrifft, wirkst du aber nicht“, sagte ich zu ihm. Und er gab zu, dass das Einzige, was ihm zur Zeit Spaß mache, wo er sich motiviert fühle, das Golfen sei. 

Und was soll ich Ihnen sagen: Mein alter Bekannter befindet sich mit diesem Motivationsloch in guter Gesellschaft: In meinen Seminaren und Coachings begegnen mir immer wieder Unternehmer oder Führungskräfte, die sich trotz ihrer Erfolge nicht mehr für ihre Arbeit motiviert fühlen. Und die sich die Frage stellen: Warum ist das so? Was fehlt mir, um weiterhin motiviert zu sein? Soll ich etwas Neues anfangen? 

Inspiration statt Motivation

Was fehlt, dem kommen Sie auf die Spur, wenn Sie den Begriff Motivation durch Inspiration ersetzen. Das ist ein sehr schönes Wort, das aus dem Lateinischen kommt. ‚Inspirare‘ heißt wörtlich übersetzt ‚einhauchen‘. Und es bedeutet im weiteren Sinne ‚beseelen‘, ‚Leben einhauchen‘, ‚beleben‘.

Und so sagte ich meinem Golfkollegen lachend: „Aber das ist doch schön! Du hast mit dem Golfen etwas, das dich motiviert. Ob es die Natur ist, in der du dich dabei bewegst, ob es das Nachdenken über den nächsten Schlag ist, ganz egal: Denn es inspiriert dich.“

Aber was belebt uns? Was kann Sie beleben und inspirieren?

Dafür habe ich ein schönes Beispiel aus meiner eigenen Biografie. Meine Frau malt in ihrer Freizeit und holt sich beim Malen ihre Inspiration. Also dachte ich, als es mir eine Zeit lang nicht gut ging: ,Na gut, dann malst du jetzt mal’ und habe ein individuelles Coaching besucht, in dem ich mit den Händen malen und mir gewisse Fragen stellen sollte. Ziel: mit mir selbst in den Dialog kommen. 

Ich bin nicht sicher, ob das Malen selbst etwas gebracht hat. Aber zusammen mit der Seminarleiterin habe ich herausgefunden, dass ich mich innerlich nicht lebendig fühle, dass mir die Lebendigkeit fehlt. Und so kamen wir auf die Idee, dass ich einen Brief an die Lebendigkeit schreibe. Genau über dieses Thema.

Das war echt out of the box. So etwas hatte ich vorher noch nie getan. Einen Brief über und an die Lebendigkeit zu schreiben. Aber ich habe mich – das ist an dieser Stelle sehr wichtig – voll darauf eingelassen. Ich habe einen Appell an meine innere Lebendigkeit geschrieben. Und es war eine sehr berührende, sehr befreiende und sehr inspirierende Erfahrung.

Motivation durch Inspiration

Warum konnte dieser Brief eine Inspiration für mich sein? Da sind zwei Dinge wichtig. Erstens: Ich habe etwas getan, nämlich diesen Brief geschrieben. Inspiration entsteht durch Tun. Zweitens: Ich habe etwas Neues getan, etwas, was ich noch nie gemacht hatte. Etwas Neues tun, das kann natürlich auch eine Reise sein an einen Ort, an dem Sie noch nie waren, ein Buch zu einem Thema zu lesen, mit dem Sie sich noch nicht befasst haben …

Woher Sie Ihre Inspiration nehmen, bleibt ganz allein Ihre Sache, denn es geht nur um Sie und Ihre eigene Inspiration. Denn das ist das Schöne daran, dass Sie sich dabei um sich selbst kümmern, bei sich selbst sind und für sich Kraft finden – und Motivation. Und das Beste daran ist: Wer inspiriert ist, der wird zur Inspirations- und Motivationsquelle für die Menschen um ihn herum – für seine Freunde, für seine Familie, für seine Mitarbeiter. Ich sage immer: „Inspiriert euch selbst, dann inspiriert ihr andere!“

Und wie ging es mit meinem golfenden Unternehmerfreund weiter? Einen Monat nach unserem Golfspiel hat er mich als Coach gebucht. Das allein war für ihn schon etwas Neues, woran er vorher sicher nie gedacht hat. Auf der anderen Seite wusste ich, dass auch ich ihm im Coaching etwas Neues bieten, zu etwas Neuem verführen muss. Also haben wir uns auf Mallorca in einem Top-Golfclub getroffen: anderes Land, andere Kultur, anderes Essen, andere Eindrücke …

Wir haben Golf gespielt, Ausflüge gemacht – und zwischendurch gearbeitet. Und er stellte auf diese Weise für sich fest, dass er, um seine Motivation wiederzufinden, Inspiration braucht. Und dass er dafür in Bewegung bleiben, den Rahmen ändern, Dinge neu denken muss. Und dass er sich dabei auf sich selbst konzentrieren darf und muss – um in seinem Unternehmen auch für andere zur Inspirations- und Motivationsquelle werden zu können.

Ihr 

Stefan Reutter

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