Versagensangst ade! So präsentieren Sie gelassener

Allgemein, Auftreten und Wirkung
Versagensangst, Rede, Vortrag, Bühnenfieber, Stefan Reutter

„Versagensangst? Nein, nein, das habe ich nicht“, sagt Hannes Maurer, Leiter der Entwicklungsabteilung, zu mir. Seine schweißnassen Hände und sein bleiches Gesicht sprechen eine andere Sprache. In fünf Minuten soll er vor 250 Kunden das neueste Produkt der Firma vorstellen. Besser vorbereitet hätte seine Präsentation nicht sein können: Wir haben gemeinsam intensiv an seinem Auftritt gefeilt, denn der ist wichtig für das Unternehmen.

Doch jetzt steht Hannes Maurer unten an der Treppe zur Bühne und murmelt: „Aber was ist, wenn ich das Ding in den Sand setze? Wenn die Leute nicht verstehen, was ich sagen möchte? Oder wenn ich ins Stottern komme? Oder auf einmal nicht mehr weiß, was ich sagen wollte?“

Die Folgen von Versagensangst

So wie Hannes Maurer geht es vielen Menschen, die einen hohen Anspruch an sich haben: Sie wollen ihre Sache nicht nur gut, sondern perfekt machen. Sie bereiten ihre Präsentation, ihren Vortrag oder einen sonstigen Redebeitrag penibel vor, haben geübt und haben eigentlich alles, was es braucht, um so richtig gut zu sein: Und dann machen sie sich im letzten Moment selbst einen Strich durch die Rechnung, weil ihre Versagensangst sie daran hindert, ihr volles Potential zu entfalten. Denn wenn sie jetzt das Wort ergreifen, strahlen sie nicht Freude aus, sondern Angst. Und das spürt auch das Publikum .

Wissen Sie: Einen hohe Anspruch zu haben, ist an sich etwas Großartiges. Ich finde es toll, wenn Sie Ihre Sache richtig gut machen wollen und Ihr Bestes geben. Doch ich sage Ihnen: Geben Sie nicht Ihr Äußerstes!

Die Ursache von Versagensangst

Das ist dann nämlich „Perfektionismus pur“ und mit dem schaden Sie sich nur. Wer perfektionistisch ist, will alles unter Kontrolle haben: Nicht der kleinste Fehler darf passieren. Oder – wie wir im Schwäbischen sagen – es darf ums Verrecken nichts schief gehen. Und genau präsentieren Sie dann auch: verkrampft, nicht glaubwürdig und alles andere als mitreißend oder überzeugend. Wenn Sie perfektionistisch unterwegs sind, fehlt Ihnen etwas ganz Wichtiges beim Präsentieren: die Gelassenheit.

Diese Gelassenheit lässt Sie mit Freude auf die Bühne gehen, die lässt Sie relaxed und locker sprechen, die lässt Sie wirklich Ihr Bestes geben.

Und dafür braucht es nur eine einzige Voraussetzung …

Das Beste gegen Versagensangst

Eine gute, gründliche Vorbereitung ist richtig und wichtig – schließlich haben Sie einen hohen Anspruch an sich. Doch es gibt einen Punkt, an dem Sie sagen sollten: „Meine Vorbereitung war super, mehr kann ich nicht machen. Ab hier vertraue ich dem Prozess, dem Moment, dem Leben.“

Dann lassen Sie sich nicht mehr von der Angst vor Fehler beherrschen, sondern können sagen: #allesgut. Sie werden gut sein, weil Sie sich gut sein lassen.

Ach, übrigens: Wenn ich merke, dass einer meiner Vorträge zu perfekt wird, baue ich ganz absichtlich kleine Fehler ein. Mit Perfektion distanzieren Sie sich von Ihrem Publikum, das Sie ja gewinnen wollen. Die übertriebene Angst vor Fehlern ist also nicht nur hinderlich, sondern völlig unnötig. Solange Sie vertrauensvoll bei sich bleiben, können Sie gelassen und erfolgreich präsentieren und der Versagensangst Ade sagen.

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