Druck kannst du vergessen

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Druck kannst du vergessen - Stefan Reutter

Das Gefühl, unter Druck zu stehen, ist eine spannende Sache. Es kann sowohl von außen erzeugt sein, weil Ihr Chef Sie zum Beispiel mit Aufgaben überschüttet, weil die Umsatzzahlen Ihres Unternehmens in den Keller rauschen oder gleichzeitig sowohl Ihre Familie als auch Ihre Kollegen auf der Matte stehen und dringendst etwas von Ihnen brauchen. 

Der Druck kann aber auch aus Ihnen heraus entstehen: Weil Sie zum Beispiel alle Ihre Aufgaben unbedingt perfekt erledigen oder Sie es auf jeden Fall allen recht machen wollen. Sie erzeugen Ihren Druck von innen heraus.

Druck in Maßen ist auch nichts Schlechtes. Früher in der Jugend-Auswahl des VfB Stuttgart hieß es immer: Unter Druck entstehen Diamanten. Da ist etwas dran. 

Doch ein Zuviel an Druck nimmt Ihnen die Lebensfreude und auch die Leistungsfähigkeit. Deshalb will ich Ihnen eine Methode an die Hand geben, wie Sie sich von Druck entlasten können.

Druck vs. Leistung

Kürzlich traf ich eine Führungskraft wieder, die ich schon länger kenne. Er erzählte mir, wie schwierig es gerade bei ihm im Geschäft läuft, hielt kurz inne und fügte dann hinzu: „Stefan, weißt du noch, was du im Kapitel 17 deines Buches ‚Gut, dass es dir schlecht geht‘ geschrieben hast?“

Überrascht antwortete ich: „Ja, weiß ich. Da geht es darum, dass man seine eigene Geschwindigkeit entdecken soll.“

„Genau“, er nickte. „Ich glaube, das ist gerade mein Problem: Ich lebe außerhalb meines eigenen Rhythmus.“

Ich fand seine Diagnose erstaunlich hellsichtig. Er war tatsächlich in einen klassischen Teufelskreis geraten. Das geht oft ganz schnell. 

Druck vs. Rhythmus

Er fühlte sich durch seine beruflichen Herausforderung und seinen eigenen Anspruch an das Leben, die Familie und die Arbeit so unter Druck, dass er sich auf einen Arbeits- und Lebensrhythmus eingelassen hatte, der nicht seiner war. Deshalb gelang ihm nichts mehr. Denn nur wenn Menschen in ihrem Rhythmus leben, schwingen und arbeiten können, sind sie wirklich gut.

Ich erinnere mich immer wieder gerne daran, wie ich vor vielen Jahren vor dem Schaufenster eines Antiquitätenladens stand. Im Raum dahinter war ein Mann in seine Restaurierungsarbeit an einem wunderschönen alten Tisch vertieft. Er arbeitete hoch konzentriert, doch gleichzeitig völlig entspannt. Seine Bewegungen waren sparsam und präzise. Er arbeitete ohne eine Spur von Hektik. Während ich eine Weile zuschaute, bemerkte ich, wie schnell er trotzdem vorankam. Ein Bild von unglaublicher Ruhe und Kraft. 

Dieser Mann agierte im Einklang mit seinem Rhythmus. Druck konnte ihm nichts anhaben.

Finden Sie Ihren Rhythmus!

Wenn Sie sich vom Druck erdrückt fühlen, empfehle ich Ihnen das, was ich auch meiner befreundeten Führungskraft empfohlen habe: Machen Sie sich auf die Suche nach dem Rhythmus, der Ihnen entspricht. Dann kommen Sie raus aus dem Druck und zurück in die Energie, die Sie sich wünschen und die Sie vorher ausgezeichnet hat. So gelingt Ihnen wieder viel mehr, Ihre Lebensfreude kehrt zurück.

Allerdings kommen Sie nur in Ihre Kraft, wenn Sie sich von unten an Ihren inneren Rhythmus „herantasten“. Von unten – niemals von oben! Sie können Ihre Zeit nicht finden, indem Sie noch mehr Gas geben und Druck machen. Fahren Sie Ihr Tempo erst komplett herunter, entschleunigen Sie Ihr Leben, um es dann ganz langsam wieder zu steigern, solange bis es passt. Vielleicht ist der Rhythmus langsamer oder sogar schneller, als Sie es bisher gewohnt waren. Sie werden auf jeden Fall wirkungsvoller werden und entspannter leben, wenn Sie Ihren Rhythmus gefunden und Ihr Leben darauf angepasst haben. Im eigenen Rhythmus leben ist Lebenskunst pur.

Ihr 

Stefan Reutter

2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • […] So gehen Ehrgeiz und Gelassenheit durchaus Hand in Hand. Ich vergleiche das gern mit einer Feder, die immer wieder zwischen Anspannung und Entspannung wechselt. Sie müssen nur – aber das ist wirklich ausschlaggebend – den für Sie richtigen Rhythmus dabei finden. Denn dieser Rhythmus ist ganz individuell und Sie selbst definieren ihn, niemand sonst. Im Blog: Wie genau Sie Ihren eigenen Rhythmus finden, erfahren Sie in meinem Blog „Druck kannst du… […]

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  • Danke für diesen Beitrag, er kommt zu einem erstaunlich passenden Moment zu mir!

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