Verkaufen Sie sich doch selbst!

„Die Kirche muss sich besser verkaufen!“ – Was halten Sie von diesem Satz?
Ich bin mir sicher, dass nun einige Leser die Nase rümpfen werden, denn Kirche und Glauben, das hat doch nichts mit Geld und Marktschreierei zu tun, oder? Und obendrein ist der Glaube eine höchst private Angelegenheit, da hat dieser Business-Schmuh nun wirklich nichts zu suchen!
Und wie sieht es überhaupt mit Ihnen aus? Wie gut sind Sie eigentlich darin, sich selbst zu verkaufen?
Verkauf in jeder Sekunde
Nun, das Wort „Verkaufen“ hat in der Tat einen schlechten Ruf. Wir denken gleich an feilschende Händler oder an Manager mit Anzug und Krawatte, die nur auf Profit aus sind. Und so gibt es viele Berufsgruppen und Menschen, die nichts damit zu tun haben wollen und meinen, sich nicht verkaufen zu müssen. Doch mit dieser Einstellung lügen sie sich selbst in Tasche, denn: Wir verkaufen uns alle. Ständig!
Ja, Sie und ich, wir verkaufen uns in jeder Sekunde unseres Lebens. Immer dann, wenn wir in Kommunikation gehen. Selbst in der Liebe oder einer Partnerschaft. Ein Beispiel: Angenommen, Sie haben ein sehr großes Herz für jemanden, können aber Ihre Gefühle nicht zeigen, weil Sie immer so aufgeregt sind – woher soll der andere dann wissen, dass Sie sich für ihn interessieren?
Sie müssen also Ihr Produkt – in diesem Fall „sich selbst“ –, so verkaufen, dass der Andere versteht und sieht, dass Sie wirklich Interesse an ihm oder ihr haben. Das ist Verkaufen. Kommunikation. Sichtbar machen, was Sie fühlen.
Was ist daran so schlecht?
Die Pflicht des Verkaufens
Dass Verkaufen so negativ klingt, liegt vor allem daran, dass viele nur an eine Bedeutung des Wortes denken. Doch wenn Sie „Verkauf“ in Wikipedia eingeben, dann steht da zwar: „die Übereignung einer Sache … gegen Geld …“. Aber auch: „ein Instrument der Kommunikationspolitik“. Da steckt drin, dass wir genauso wie Unternehmen auch als Privatperson ein gewisses Image haben, das wir transportieren. Ja, allein über die Kleidung verkaufen Sie sich schon. Wer nackt aus dem Haus rennt, verkauft damit auch ein Statement. In diesem Fall sicher nicht das beste.
Verkaufen macht also deutlich, was wir darstellen.
Und deshalb meine ich, dass Menschen schon fast in der Pflicht sind, sich zu verkaufen. Denn dadurch können die anderen Leute einschätzen, was Sie meinen und wofür Sie stehen. So ist das auch im Business. Wenn Unternehmen verkaufen, im Sinne von offen kommunizieren und Image transportieren, dann ist das für den Kunden gut. Er weiß, was er für sein Geld bekommt und kann sich durch die Informationen bewusst für oder gegen ein Produkt entscheiden. Letztlich erhöhen wir durch das Verkaufen unsere Glaubwürdigkeit. Das gilt für Unternehmen, für Einzelpersonen oder eben auch für vermeintlich geldfreie Räume wie die Kirche. Und in diesem Kontext hört sich Verkaufen doch gar nicht mehr so schlecht an, oder?
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[…] ich auf meiner Couch dachte: „Geht’s noch?“ Die Axel-Springer-Medien wie die BILD und die Welt haben sich bisher null für das Thema […]