„Ich kann mich nicht verkaufen“ – So werden Sie selbstsicherer im Auftreten

Auftreten und Wirkung, Eigenverantwortung, Selbstwert
Selbstsicherer werden im Auftreten - Stefan Reutter

Mit dem Wunsch, selbstsicherer zu werden, kommen eine ganze Menge Menschen zu mir. Frage ich dann nach, warum sie das möchten, antworten sie sehr häufig, dass sie das Gefühl haben, anderen nicht ihren wahren Wert vermitteln zu können: bei der Bewerbung auf eine bessere Stelle, beim Gehaltsgespräch mit dem Chef, bei der Aufgabenverteilung im Projekt, bei der Selbstdarstellung der eigenen Kompetenz als Selbstständige. Sie heben die Hände mit einer hilflosen Geste und sagen in bitterem Ton: „Ich kann mich eben nicht gut verkaufen.“

Und ich erlebe, dass sehr oft genau da der Hase im Pfeffer liegt.

Wollen Sie selbstsicherer werden?

Wenn ich in meinen Seminaren, die sich um dieses Problem drehen, frage: „Wer von euch ist Verkäufer?“, kann ich darauf wetten, dass nur wenige Finger hoch gehen. Die Teilnehmer haben eine grundsätzliche Abneigung gegen das Verkaufen. Das ist für sie gleichbedeutend mit jemandem etwas aufzuschwätzen oder sich anbiedern. Verkaufen ist irgendwie unanständig.
Dieses Mindset ist unglaublich weit verbreitet und führt dazu, dass die Leute sich gar nicht verkaufen wollen. Dabei verkaufen wir alle unseren Mitmenschen jeden Tag etwas. Wir sind alle Verkäufer!

Die Eltern, der Pfarrer, die Führungskraft

Jede Kommunikation ist nichts anderes als Verkaufen. Denn warum kommunizieren wir? Weil wir etwas von einem anderen wollen – für uns selbst, für andere, für eine Sache. Und zu diesem Zweck bieten wir unserem Gegenüber etwas Gutes an, damit er das Gewünschte denkt oder tut.
Ich sage immer mit einem Augenzwinkern, dass Eltern ihren Kindern bei der Erziehung auch immer etwas verkaufen: Sie machen den Kleinen das „gute“ Verhalten oder das richtige Mindset schmackhaft, indem sie ihnen erzählen, wie toll das ist. Und die Kinder dann loben, wenn sie es genau so tun. Eltern sind also hervorragende Verkäufer.
Auch der Pfarrer, der es schafft, seine Kirche voll zu bekommen, ist offensichtlich ein guter Verkäufer. Und auch die Führungskraft, die ihre Mitarbeiter dazu bringt, etwas zu tun, verkauft. Das nennt man Leadership 2.0.
Verkaufen heißt nämlich nichts anderes, als jemandem etwas anzubieten. Und dieser entscheidet dann selbst, ob er dabei sein will oder nicht.
Die spannende Frage ist also nicht, ob Sie sich verkaufen können oder nicht – denn auch Sie verkaufen jeden Tag. Viel entscheidender ist, dass Sie sich klar darüber werden, was Sie zu verkaufen haben

Warum nicht?

Was können Sie gut? Bitte drucksen Sie jetzt nicht herum wie so viele, die sagen: „Na ja, ein paar Sachen mache ich schon ganz gut – aber so gut dann auch wieder nicht.“
Hey, stehen Sie zu Ihren Stärken! Selbstkritisch zu sein, ist völlig in Ordnung. Ein Mensch ohne Selbstkritik wird schnell zum arroganten Arschloch. Doch stellen Sie sich nicht ständig selbst in Frage nur aus Angst, dass andere Sie für überheblich halten: Wenn Sie zu dem stehen, was Sie können, heißt das Selbstsicherheit. Und die ist absolut in Ordnung.
Lernen Sie besser zu wissen, was Sie gut machen, was Sie können. Und wenn Sie das herausgefunden haben: Warum sollten Sie dann nicht auch über Ihre Stärken reden und sie zeigen?
Denken Sie daran: Sich verkaufen ist nichts anderes, als dass Sie anderen zeigen, was Sie können. Und die anderen dürfen dann frei entscheiden, ob sie Ihr Angebot annehmen möchten oder nicht. Ihre Selbstsicherheit ist nicht davon abhängig, welche Entscheidung die anderen treffen, denn sie beruht ja darauf, dass Sie wissen, was Sie können. Dieses Wissen lässt Sie selbstsicherer auftreten.

Also: Was können Sie? Frei heraus damit …

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