Wie wirken Sie nach außen?
Wo liegen Ihre Stärken?
Wo ist noch Luft nach oben?
Wie können Sie Ihre Ausstrahlung verbessern?
Erfahren Sie’s!
„Kleiner Hinweis am Rande: ‚No Smoking‘ im Zelt ist keine Kleidervorschrift #Wiesnwache“
„Betrunkener randaliert und kommt zu uns in Gewahrsam. Dass er sich vor der polizeilichen Kamera plötzlich so wohl fühlt und als ausdrucksstarkes Model seine Bühne gefunden hat, konnte keiner ahnen. #Wiesnwache“
Die jährlichen Tweets der Münchner Polizei zum Oktoberfest finde ich großartig, und sie werden vollkommen zu Recht im Netz für ihren Humor gefeiert. Wahnsinnsjob! Doch anderseits bin ich beim Lesen der Tweets auch jedes Mal wieder schockiert, nämlich darüber, was aus tollen Traditionen gemacht wird. Auf der Münchner Wiesn wird die gute alte Tradition mittlerweile oft mit Füßen getreten – aber nicht nur dort …
Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin ganz sicher kein Feiermuffel und auch kein Traditionsmoralist. Ich hatte schon richtig viel Spaß auf dem Oktoberfest. Ein Skifahrerkollege von mir ist ein Münchner Urgestein und den habe ich oft besucht, mit allem was dazu gehört: Lederhosen, Ochsensemmel, Zelt und danach mit der S-Bahn wieder zurück. Egal wo, überall gab es die lustigsten Begegnungen und wir sind mit den unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch gekommen. Das ist diese Bierkultur, die München echt kann. Aber dieser Hype … Sie kennen alle diese Bilder, die jeden Herbst durch die Welt kursieren. Maßkrüge, grölende und vor allem besoffene Menschen. Hauptsache Dirndl und Lederhose als Karnevalskostüm – und so kippt das Image des Festes total: Die Wiesn ist für einige nur noch ein Saufevent, bei dem es darum geht, sich möglichst besinnungslos aus dem Alltag zuschießen. Und ist damit das komplette Gegenteil von der eigentlichen Tradition des Festes: der Gemeinsamkeit mit anderen Menschen in originalgetreuen Lederhosen und Dirndln.
Eigentlich läuft da einiges falsch, dass es eine Extra-Wiesn-Polizei braucht. Aber ich glaube, besser als es die Kriminal-Twitterer tun, können Sie nicht auf eine solche Situation reagieren. Die Polizisten spalten nicht, sondern verbinden. Mit Humor. Der Zusammenhalt des Feierns wird von ihnen in den Fokus gerückt. Und der Humor lässt uns den Ernst der Lage erkennen, aber wir können auch gleichzeitig zusammen lachen.
Humor kann somit eine Brücke sein, die Verbindungen schafft.
Ein anderes Beispiel für diesen Gedanken sind Familienfeiern. Wer kennt das nicht, dass man gar keinen Bock auf den nächsten Geburtstag der Großtante hat und da nur hin geht, weil es Tradition ist? Meistens ist es dann doch ganz lustig. Heute nehme ich Familienfeiern mit Humor und beobachte mich mit einem Augenzwinkern selbst, wie ich mich anfangs häufig davor winde, aber mich hinterher den Menschen näher fühle.
Oder neulich rief meine Mutter an, als ich gerade meinen Rollkoffer über das Kopfsteinpflaster zog. Der Koffer blieb überall hängen und regte mich total auf. Ich hätte meine Mutter in der Situation auch wegdrücken können, aber ich ging ran, erklärte ihr was gerade passiert und lachte – während die Leute um mich herum ebenfalls schmunzelten, wie ich versuchte, mich vom Kopfsteinpflaster zu befreien.
Wir müssen lernen, das Lustige in Situationen zu sehen. Nichts anderes macht die Wiesn-Polizei: Die Botschaft, dass durch das Komasaufen die Tradition der Gemeinsamkeit total verloren geht, kommt bei den Menschen auch ohne Moralkeule an. Und durch die Twitter-Kriminalisten noch eindrücklicher, weil alle gemeinsam darüber lachen können.
Wie wirken Sie nach außen?
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